Unsere Charta

Wir setzen uns gemeinsam für eine Welt ein, in der alles Lebendige gedeihen darf und wir Menschen miteinander lernen friedvoll, gerecht und würdig umzugehen.

Mit Sorge beobachten wir Klimakrise, Kriege, Pandemien, Artensterben, Ungleichheit und mehr, mit den Folgen wachsender Armut, Fluchtbewegungen, Versorgungsengpässe, sozialer Ausgrenzung und wachsendem Populismus. Diese und andere Alarmsignale unserer Zeit überlagern und verstärken sich wechselseitig. Dies legt nahe, dass viele dieser Phänomene eine gemeinsame Ursache haben: Die derzeitige Art und Weise, Wirtschaft und Gesellschaft zu organisieren ist neoliberal. Sie ist marktradikal, dereguliert, wachstums- und profitfixiert. Dadurch werden Abhängigkeiten und Ungerechtigkeiten verfestigt, Ge-sellschaften polarisiert, natürliche Ressourcen übernutzt und verschmutzt, Lebensräume verkleinert, Pandemien Wege bereitet usw.

Die Zeit verrinnt

Der sechste Sachstandsbericht des Weltklimarates etwa warnt, dass nur noch wenige Jahre verbleiben, um zu verhindern, dass die Erderwärmung nicht mehr umkehrbar auf kata-strophale Zustände zusteuern wird. Zugleich sind die Folgen des Klimawandels bereits in Deutschland und weltweit spürbar. Zugleich stellen wir in der Öffentlichkeit eine Überforderung angesichts der Komplexität und Dringlichkeit der Herausforderungen, Hoffnungslosigkeit, Gleichgültigkeit, mangelndes Vertrauen in die Sinnhaftigkeit demokratischen Engagements. Zugleich brauchen gegensteuernde Maßnahmen lange Zeit, um Wirkung zu entfalten. Deshalb müssen wir JETZT, auf allen Ebenen von Regierungsführung, mit dem Umsteuern beginnen.

Bei alledem haben wir kein Wissens-, sondern ein Umsetzungs- und Verantwortungsproblem. Dabei herrscht an Verträgen, Gesetzen, Gerichtsurteilen, Beschlussempfehlungen und Absichtserklärungen kein Mangel.

Bayerns Chancen und Verantwortung

Bayern ist in bundes- und europarechtlichen Vorgaben eingebunden, wobei die Bundesebene im Klimaschutz weiter ist als Bayern. Dabei könnte Bayerns politischer Einfluss in Berlin und Brüssel durchaus positiv in den Dienst dieser Sache gestellt werden. Deshalb fordern wir, dass sich Bayern jenen anschließt, die hier mit gutem Beispiel vorangehen. Noch nie scheute Bayern einen Sonderweg in Deutschland und Europa, wenn es den Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger diente, und immer wieder neu fordert Bayern, Bundesländer und Regionen zu stärken.

Vom nächsten bayerischen Landtag und der nächsten bayerischen Staatsregierung fordern wir deshalb sofortige Schritte in folgenden Bereichen, insbesondere im Interesse und in den Anliegen der kommenden Generationen, unserer Kinder und Enkel: